Kleine Ursache – große Wirkung
oder
Quatschen hilft – eine Geschichte aus dem Journalistenalltag
Mir war ein Fehler unterlaufen: Statt A-Dorf hatte ich in einem Artikel B-Dorf geschrieben – tätsächlich beides -Dorf und wenige Kilometer auseinander. Freudtsche Fehlleistung aus meiner Sicht. Ungewollt, bedauerlich, passiert.
Doch die Menschen aus A-Dorf, stolz auf ihre Leistung, fühlten sich missachtet, nicht gesehen, nicht gewürdigt.
Sie hatten 3 Möglichkeiten, zu reagieren:
1. Sich aufregen und untereinander zu schimpfen: über mich, Journalisten und Zeitung allgemein, die fehlende Anerkennung …
2. Bei der veröffentlichenden Zeitung anrufen, an sie schreiben und vehement ihrem Unmut Luft machen. Richtigstellung fordern …
3. Mich persönlich anschreiben und den Sachverhalt klar stellen …
Letzteren Weg haben sie gewählt.
Ich erhielt eine sachlich und freundlich formulierte Mail, die einerseits die eigene Verletztheit (s.o.) verdeutlichte sowie den korrekten Sachverhalt darstellte
Welch ein Geschenk!
Aufklärung statt Verur-teilung
So hatte ich die Möglichkeit,
– etwas zu lernen (ich hätte meinen Fehler sonst gar nicht bemerkt)
– die Verletztheit zu erkennen
– dieselbe Story für eine weitere Veröffentlichung zu korrigieren
– eine Richtigstellung in die Zeitung zu schreiben
und allen ist geholfen
Beste Basis für eine weitere, vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Warum ich Euch das aufschreibe?
Wie oft verur-teilen wir einfach?
Wie oft meckern wir hintenrum, statt direkt an den Verursacher zu gehen?
Wie oft problematisieren wir unnötig, was sich einfach lösen lässt?
Vielleicht magst Du einmal darüber nachdenken?
Ich freue mich, wenn Du Deine Erkenntnisse teilen magst
von Herzen Deine
Cordula-Irene